Anlässlich der dramatischen Situation, die sich in Indien zuspitzt, haben der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und die GHA – German Health Alliance am 21. Mai 2021 zu einer digitalen Informationsveranstaltung eingeladen, um über Hilfsmaßnahmen für das Land mit einer der höchsten Infektions- und Sterberaten durch Covid-19 zu berichten.
Fokus der Agenda war es, Akteure der deutschen Wirtschaft und darüber hinausgehend auch NGOs über dringend benötigte Hilfen für Indien sowie deren effiziente Umsetzung zu informieren.
An welche Grenzen das südasiatische Land mit über 1,38 Milliarden Einwohnern gekommen ist, zeigen in der Spitze mehr als 400.000 Neuinfektionen und über 4.000 Tote täglich, bei insgesamt 26,8 Millionen an Covid-19 Erkrankten und mehr als 300.000 Todesfälle.
Das Auswärtige Amt gab einen Überblick über umfangreiche Notfall-Maßnahmen, die seitens der Bundesregierung bereits Anfang Mai in die Wege geleitet wurden, sowie über logistische Lösungen, die essenziell sind damit Hilfen zeitnah in Indien ankommen.
GHA, Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und Deutsch-Indische Handelskammer (AHK Indien) kooperieren eng mit der deutschen Botschaft in Delhi, um Hilfsangebote zu koordinieren.
Dringend benötigt werden insbesondere Beatmungsgeräte, medizinischer Sauerstoff und Anlagen zur Sauerstoffproduktion sowie Fachpersonal, Logistikunterstützung, finanzieller Support und Nahrung.
Um Unterstützungsangebote deutscher Unternehmen und akute Hilfsanfragen aus Indien zu konsolidieren, wurde von SAP und der AHK Indien in Rekordzeit eine digitale Lösung entwickelt. Über diese Online-Plattform können entsprechende Angebote und Nachfragen gematcht werden. Bereits 180 Unternehmen haben sich dort binnen weniger Tage registriert.
Eine Koordinierungsstelle für Hilfstransporte nach Indien via Air-Cargo wurde von DHL eingerichtet, damit lebensrettende Hilfen zeitnah dort ankommen, denn insbesondere ländliche Gebiete stehen vor einer humanitären Katastrophe.
Roland Göhde, Vorstandsvorsitzender der GHA, appelliert: „Gemeinsam müssen wir – Unternehmen, NGOs, Politik – über Sektorengrenzen hinweg auf die extreme Notsituation in Indien hinweisen und eng zusammenarbeiten, um Hilfsangebote schnell umsetzen zu können. Dass die Bundesregierung umgehend konkrete Hilfsmaßnahmen initiiert und Hilfslieferungen auf den Weg gebracht hat, begrüßen wir außerordentlich. Entscheidend wichtig wird der kontinuierliche Austausch sein, damit Unterstützungsangebote und -pakete möglichst passgenau konfiguriert werden und vor Ort effizient und effektiv zum Einsatz kommen können.“