Hauptbotschaften
- Die Bundesregierung hat mit ihrem Konjunktur- und Wachstumspaket vom 3. Juni 2020 ein starkes Signal für Bürger und Unternehmen gesetzt. Ein Großteil der Maßnahmen wird noch in diesem Jahr Wirkung entfalten, private Kaufkraft stärken und den Unternehmen Liquidität verschaffen und die drohende Rezession abmildern. Dadurch wird die Wirtschaftsleistung schon im laufenden Jahr stabilisiert. Die Wirtschaftsleistung dürfte um real 6,5 Prozent sinken. Die Erholung wird sich bis weit ins Jahr 2022 erstrecken.
- Zugleich wird das Ausmaß der durch die Corona-Pandemie bedingten aktuellen Wirtschaftskrise in diesen Wochen immer deutlicher. Die April-Daten verzeichnen einen Rückgang der Industrieproduktion von minus 31,2 Prozent. Selbst 2009 wurde der bisher kräftigste Rückgang lediglich auf minus 24,1 Prozent datiert. Die enormen wirtschaftlichen Belastungen für die deutsche Industrie gehen in ihrer Gesamtheit über die Antworten der Großen Koalition hinaus. Daher bedarf es jetzt einer fortlaufenden Auswertung dieser Herausforderungen und branchenübergreifender Lösungsansätze für einen erfolgreichen Neustart der deutschen Industrie.
- Die Corona-Warn-App kann zu einem wichtigen Baustein für den wirtschaftlichen Neustart werden. Mitunter müssen die Covid-19-Testkapazitäten schneller und effizienter genutzt werden. Auch die Apps anderer EU-Mitgliedsstaaten müssen schnellstmöglich interoperabel sein, damit auch Grenzgänger und entsandte Mitarbeiter die Apps einfach nutzen können und eine entsprechende Kontaktnachverfolgung möglich ist. Beschäftigte mit einem von der App angezeigten Infektionsrisiko müssen die Möglichkeit haben, sich unverzüglich testen zu lassen. Begeben sich Teile der Belegschaft unnötig in Quarantäne, erschwert dies ein Hochfahren der Wirtschaft. Hier ist ein effizientes Zusammenspiel zwischen den regionalen Gesundheitsämtern und den Unternehmen gefragt.