GHA-Hintergrund

Die GHA – German Health Alliance wurde durch die Vereinigung der Mitgliedsorganisationen, der Aktivitäten und der Kompetenzen von German Healthcare Partnership (GHP), German Healthcare Export Group (GHEG) und German-Sino Healthcare Group (GSHCG) gegründet. Die Erfahrung der GHA basiert damit auf nahezu 30 Jahren Aktivitäten im Gesundheitsbereich mit internationalem Fokus.

Die German Healthcare Partnership (GHP), im Jahr 2010 gemeinsam von Bundesregierung und BDI gegründet, bestand in multisektoraler Aufstellung aus 52 führenden deutschen Akteuren aus Privatwirtschaft, Nichtregierungssektor sowie Wissenschaft & Akademien. Eine große Bandbreite an internationaler Gesundheitsexpertise abdeckend adressierte die GHP den wachsenden Bedarf an Gesundheitssystem-Know-how und hochqualitativen Lösungen und Leistungen über die Bildung von Partnerschaften in Globaler Gesundheit und durch systemische Strategien für die Stärkung von Gesundheitsinfrastruktur.

Die GHP wurde im Jahr 2010 als gemeinsame Initiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft sowie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) gegründet. Der Prozess hin zu dieser Initiative begann jedoch schon viel früher:

Ab Mitte der 1990er Jahre begann sich die internationale Zusammenarbeit Deutschlands zur Unterstützung der Verbesserung der Gesundheitssysteme der Entwicklungspartner über die primäre Gesundheitsversorgung hinaus auszudehnen.

In diesem breiteren Kontext stellte sich die Frage, wie bewährte deutsche Gesundheitsexpertise in die Arbeit der politischen Organisationen integriert werden kann, so dass alle Beteiligten davon profitieren. Viele staatliche Stellen sowie Partner aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus Entwicklungs- und Schwellenländern forderten zunehmend angepasste und integrierte Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen. Ein stärker systemorientierter Ansatz sei erforderlich. Moderne und ganzheitliche Lösungen für Bildung und Ausbildung, Investitionen und Finanzierung, Patientenaufklärung und Krankenversicherung sowie Wartung und Betrieb von Krankenhäusern müssten entwickelt werden, um eine nachhaltige und effektive Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitssektor zu gewährleisten. Die German Healthcare Partnership (GHP) ging aus dieser Aufforderung hervor, eine breitere deutsche Expertise im Gesundheitssektor einzubringen.

Eine erste Arbeitsgruppe wurde gebildet und diente als Denkfabrik, die zur Gründung der German Healthcare Partnership führte. Teilnehmer dieser ersten visionären Arbeitsgruppe waren Wolfgang Bichmann (KfW), Bernhard Broermann (Asklepius-Krankenhausgruppe), Dr. Robert Gaertner (EPOS-Gesundheitsmanagement, GOPA-Gruppe), Achim Johannsen (BMZ-Mitarbeiter im BDI), Bernd Lunkenheimer (GIZ), Dr. Michael Rabbow (Boehringer Ingelheim), Uwe Schmidt (BMZ-Mitarbeiter im BDI).

In der German Healthcare Export Group (GHE), gegründet 1991, hatten sich 42 innovative und wachstumsstarke Unternehmen der Medizintechnik zusammengeschlossen, um einen intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern zu fördern und um die in der GHE gebündelte Expertise als international bewährter Partner verfügbar zu machen. Die GHE repräsentierte dabei nahezu das gesamte Spektrum in der hochqualitativen Medizintechnik und war seit ihrer Gründung auf den beiden wichtigsten Messen in der Medizintechnik vertreten, der MEDICA in Düsseldorf sowie der Arab Health in Dubai.

1991 war die GHE unter dem Namen „Deutsche Export-Interessengemeinschaft Pharma, Labor, Dental und Medizintechnik“ ins Leben gerufen worden. Zu dieser Zeit, die geprägt war durch den Zweiten Golfkrieg, flossen Informationen aus der Nahostregion nur sehr spärlich. Deshalb beschlossen Heinz-Jürgen Witzke (Beta Verlag) und Udo Pawelka (damals Sartorius AG), eine Gruppe zu organisieren, die den Außenhandel ins Blickfeld nahm: „Wir fühlten uns von der deutschen Politik nicht ausreichend unterstützt und wollten deshalb selbst etwas auf die Beine stellen. Wir haben sozusagen eine Selbsthilfegruppe organisiert.“, erklärt Witzke, heute Ehrenvorsitzender der German Healthcare Export Group. Diese Idee eines Export-Forums fand schnell Anhänger: International bekannte Unternehmen wie B. Braun, Eppendorf, Atmos und Dräger zählten zu den Gründungsmitgliedern.

Das Hauptinteresse galt zunächst einzelnen Regionen. „Wegen des Irakkrieges beschränkte sich die GHE thematisch ursprünglich auf den Nahen und Mittleren Osten“, so Witzke.  Das änderte sich jedoch schnell. Die Treffen zum Austausch von Informationen dehnten sich bald auf Gebiete wie Fernost, Osteuropa und Südamerika aus. Dabei stand der praktische Nutzen für die Mitgliedsunternehmen jedoch immer im Vordergrund.

„Vielen von uns war aus dem alltäglichen Berufsleben bewusst, dass so ein Erfahrungsaustausch sehr wertvoll und hilfreich sein kann“, bestätigt Wolfgang Hünlich, damals bei Heraeus, heute Ehrenmitglied. Anfangs noch informell organisiert, nahm das Projekt schnell konkrete Formen an. Briefbögen wurden gedruckt, Sitzungen organisiert und Zuständigkeiten geklärt.

Im Jahr 1992 folgte die Namensänderung in „German Healthcare Export Group“. Außerdem wählten die Mitglieder nun erstmals einen Vorstand und Beirat mit Wolfgang Hünlich als erstem Vorsitzenden. „Um zu verhindern, dass bei Entscheidungen eine Pattsituation entsteht, einigten wir uns auf fünf Personen im Vorstand“, erinnert sich Stefan Ohletz, der das Amt 1995 von Wolfgang Hünlich übernahm.

Die Beteiligung der Gruppe an Medizintechnik-Messen war von Anbeginn ein Thema innerhalb der GHE. „Der erste gemeinsame Messeauftritt in Hannover war nur der Anfang einer kontinuierlichen Beteiligung der GHE an den wichtigsten Leitmessen im Healthcare-Sektor“, so Stefan Ohletz. Über 20 Jahre war die GHE mit einem großen Gemeinschaftsstand und angeschlossener Lounge auf der MEDICA in Düsseldorf vertreten. Außerdem nahm sie seit vielen Jahren an der ARAB HEALTH in Dubai teil. Die CMEF in China oder die Hospitalar in Sao Paolo sind weitere wichtige Messen für die GHE Mitglieder.

Etwa die Hälfte der GHE-Mitgliedsfirmen ist in der Elektro- und Medizintechnik tätig, gefolgt von Bedarfs- und Verbrauchsartikeln, Physiotherapie und Orthopädietechnik sowie OP-Ausstattung und medizinischem Mobiliar. Auch Dienstleistungen und Verlagserzeugnisse sind vertreten. Hinzu kommen Rettungsausrüstung und Notfallmedizin sowie Diagnostika und Informations- und Kommunikationstechnologie.

Ehrenvorsitzende:

  • Heinz-Jürgen Witzke | Beta Publishing GmbH
  • Stefan Ohletz
  • Markus Braun | MEIKO Maschinenbau GmbH & Co. KG

Ehrenmitglieder:

  • Wolfgang Hünlich
  • Werner Friedrich
  • Sönke Vogel | seca gmbh & co. kg

Die German-Sino Healthcare Export Group (GSHCG), gegründet 2006, war ein Zusammenschluss chinesischer und deutscher Organisationen. Mit ihrer Zusammenarbeit verfolgten die Mitglieder das Ziel, Know-How und Technologien in Bezug auf ein integriertes Gesundheitswesen auszutauschen.

Die GSHCG strebte an, auf der Basis einer Rahmenvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie der Bundesrepublik Deutschland (BMWi) und der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission der Volksrepublik China (NDRC) die bilaterale Zusammenarbeit in allen Bereichen des Gesundheitswesens zu verstärken.