German Global Health Award 2017
Am 17. Mai 2017 verlieh die German Healthcare Partnership (GHP, seit Juli 2019: GHA – German Health Alliance) zum ersten Mal den German Global Health Award. Die Schirmherrschaft über die Preisverleihung übernahm die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries im Rahmen der Veranstaltung “Globale Gesundheit – die internationale und die deutsche Agenda” mit mehr als 200 Teilnehmern aus 30 Ländern, die in Kontext zur Gesundheitskonferenz der B20, integraler Bestandteil des G20-Prozesses, stattfand.
Mit dem im Jahr 2016 initiierten German Global Health Award würdigt die GHA Persönlichkeiten, Organisationen, Verbände, Initiativen und Unternehmen für herausragende Verdienste und ganz besonderes Engagement im Bereich Globaler Gesundheit. Der German Global Health Award 2017 wurde in zwei Kategorien von der German Healthcare Partnership (GHP), dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) and BIO Deutschland gemeinsam mit der Schirmherrin sowie Michel Sidibé, UNAIDS Exekutivdirektor und Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen an die Preisträger übergeben.
Im Bild v.r.: Prof. Dr. Ilona Kickbusch (Director Global Health Programme, Graduate Institute Geneva), Michel Sidibé (UNAIDS-Exekutivdirektor und Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen) und Roland Göhde (German Healthcare Partnership).
Im Bild v.r.: Iris Plöger (BDI), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries, Dr. Dieter Wenderlein (Gemeinschaft Sant’Egidio), Dirk Beils (MACH4), Dr. Viola Bronsema (BIO Deutschland) und Roland Göhde (German Healthcare Partnership).
Preisträger German Global Health Award 2017 – Kategorie I
Der Preis für KMU, die sich mit innovativen Produkten, Lösungen und Partnerschaften verdient gemacht haben, wurde der MACH4 Automatisierungstechnik GmbH für die “Apotheke der Zukunft” zugesprochen.
Mit dem German Global Health Award wird das Unternehmen für seine innovative Lösung von Abgabestationen von Medikamenten ausgezeichnet, mit der der Zugang von chronisch Kranken in Südafrika verbessert wird. Südafrika weist eine der höchsten Raten chronisch Kranker in der Welt auf, u.a. bei hohem Blutdruck, HIV, etc., hat bislang aber eine erheblich niedriges Verhältnis von Apothekern zu Patienten. Die Idee hinter dem Projekt ist es, sichere Pharmacy Dispensing Units direkt in bzw. in der Nähe von Einkaufszentren oder an ähnlichen Orten aufzustellen, an denen chronisch kranke Patienten Chipkarten nutzen können, um ihre Medikamente zu erhalten. Die Einheiten sind mit Cloud-basierten Videochatoption ausgestattet, so dass Patienten bei Bedarf mit einem Arzt oder Apotheker sprechen können, selbst wenn die Pharmacy Dispensing Unit in entlegener oder ländlicher Region aufgestellt wird. Das prämierte Projekt erfüllt die Kriterien Innovation und Relevanz in Bezug auf die Probleme und vorhandene Infrastruktur des Ziellandes.
Preisträger German Global Health Award 2017 – Kategorie II
Der Preis für größere Unternehmen, Verbände, Organisationen, Initiativen und Persönlichkeiten, die sich mit innovativen Lösungen und Partnerschaften verdient gemacht haben, wurde der Gemeinschaft Sant’Egidio für das DREAM-Programm zugesprochen.
Die Gemeinschaft Sant’Egidio, deutsche Einheit der Community Sant’Egidio, ist in 10 Ländern Subsahara-Afrikas im Bereich der Gesundheitssystemstärkung aktiv und unterstützt Capacity Building im Kampf gegen HIV/AIDS. Die Gemeinschaft Sant’Egidio arbeitet mit lokalen Regierungen für den Betrieb von mehr als 40 HIV/AIDS-Behandlungszentren zusammen, was auch Trainings- und Ausbildungsprogramme beinhaltet. Das DREAM-Programm nutzt mittlerweile zunehmend innovative Technologien wie z.B. die Telemedizin und eHealth, um das gesamte System zu stärken. Eines der Ziele des Programms ist die Verbreiterung und Verbesserung des Zugangs zu HIV-Tests und antiretroviraler Behandlung. Das eröffnet deutschen Akteuren, Unternehmen wie auch NGOs, die Möglichkeit, mit geeigneten Diagnostiklösungen, medizinischer Infrastruktur und Medikamenten einen unmittelbaren Beitrag für die Arbeit der Gemeinschaft Sant’Egidio zu leisten. Das Projekt erfüllt die Kriterien Innovation und Gesundheitssystemstärkung in einem auf die Ziel- und Partnerländern spezifisch zugeschnittenen Ansatz.
Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, lobte die Arbeit der Preisträger des erstmals verliehenen German Global Health Award 2017:
“Beide Projekte demomstrieren, wie der deutsche Gesundheitssektor Innovationen vorantreibt, um das erstrebenswerte Ziel der Unterstützung von Globaler Gesundheit daheim und international zu erreichen. Die Wahrnehmung dieser Arbeit ist besonders wichtig im Kontext des G20-Gesundheitsministertreffens, das später in dieser Woche in Berlin stattfinden wird.”
Michel Sidibé, UNAIDS-Exekutivdirektor und Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen, sprach die B20-Community in einem besonderen Grußwort vor der Preisverleihung an:
“Um aufkommende Epidemien und globale Gesundheitsherausforderungen wie z.B. antimikrobielle Resistenzen effektiv adressieren zu können, benötigen wir wirksame Partnerschaften, Innovationen und eine echte multi-sektorale Antwort. Mit der Auslobung dieses Preises demonstriert der Privatsektor seine starke Führerschaft und sein Engagement in Globaler Gesundheit mit einem neuen Weg.”
Dr. Viola Bronsema, Geschäftsführerin, BIO Deutschland
“Deutschlands industrieller Gesundheitssektor und Deutschlands Biotechnologie sind stark und wettbewerbsfähig. Wir unterstützen die Auslobung des Preises, um die Gesundheitsinnovationen made In Germany ins Scheinwerferlicht zu stellen und hoffen, weitere Entrepreneure darin zu ermutigen, dem Beispiel der diesjährigen hervorragenden Preisträger zu folgen.”
Roland Göhde , Vorstandsvorsitzender, GHP
“Mit dem erstmalig im Jahr der G20-Präsidentschaft Deutschlands verliehenen German Global Health Award möchten wir das starke Engagement und die Verantwortung des Privatsektors in Richtung multi- und intersektoraler Partnerschaften im Bereich Gesundheitssystemstärkung und Universal Health Coverage unterstreichen. Globale Gesundheit muss ein integraler Bestandteil des G20-Vermächtnisses sein, demzufolge eine Top-Priorität auf der internationalen Agenda bleiben und entsprechend weiterentwickelt werden.”