„Die Corona-Pandemie führt uns schonungslos vor Augen, dass Gesundheit ein globales Thema ist. Deutschland muss sich deshalb auch für eine angemessene und verlässliche Finanzierung von globaler Gesundheit einsetzen“, fordert der Vorstandssprecher von action medeor, Sid Peruvemba, zum Weltgesundheitstag am 7. April 2020. action medeor schließt sich damit einer Forderung an, die der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen – kurz VENRO – in diesen Tagen publiziert hat.
„Deutschland tut bereits viel, wenn es darum geht, schwache Gesundheitssysteme weltweit zu stärken“, so Peruvemba. „Aber diese Anstrengungen müssen erweitert werden. Das ist nicht nur eine humanitäre Verpflichtung – es ist in Zeiten von Corona auch eine Frage, wie wir uns selbst und die Welt vor weiteren Pandemien wie dieser schützen.“
Peruvemba weiß, wovon er spricht, denn action medeor leistet seit mehr als 50 Jahren medizinische und humanitäre Hilfe in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Als „Notapotheke der Welt“ unterstützt action medeor Mediziner auf der ganzen Welt, bildet medizinisches Personal aus, betreut Flüchtlinge. „Wir machen uns in Deutschland zu recht Sorgen um die Folgen der Epidemie. Aber das Corona-Virus wird in Ländern, in denen Menschen in Armut leben und Gesundheitssysteme schlecht ausgestattet sind, noch viel weitreichendere Folgen haben“, so Peruvemba. „Viele Menschen, die in Flüchtlingscamps oder in fragilen Ländern mit schwachem Gesundheitssystem leben, sind dem Corona-Virus jetzt schutzlos ausgesetzt. Die Folgen können verheerend sein – aber nicht nur, weil viele an dem Virus sterben werden, sondern auch, weil die ohnehin anfälligen Wirtschafts-, Sozial- und Gesundheitsstrukturen in den ärmeren Regionen der Welt zusammenbrechen.“
Eine weltweite Eindämmung des Corona-Virus sei unter diesen Voraussetzungen annähernd unmöglich, gibt Peruvemba zu bedenken. Und es werde nicht die letzte Pandemie gewesen sein. „Deshalb müssen wir auch um unserer eigenen Gesundheit willen die Gesundheitssysteme in den ärmeren Ländern stärken. Deutschland muss sich dafür international einsetzen – auch mit finanziellen Mitteln“, so der action-medeor-Vorstand.
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