Malteser leisten Nothilfe
Köln/Port-au-Prince. Am Montagmorgen Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,3 den Südwesten Haitis. Das Beben ereignete sich nahe der Stadt Les Cayes im Departement Nippes, rund 200 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt. Erst im vergangenen August hatte ein Erbeben in dieser Region mehr als 2.000 Menschen das Leben gekostet. Das Team von Malteser International in Haiti leistet erste Nothilfe für die Menschen in der Region.
„Die Menschen in Nippes stehen unter Schock. In den vergangenen Monaten waren sie damit beschäftigt, wieder aufzubauen, was durch das Beben im vergangenen August zerstört wurde, da ereignet sich bereits das nächste Erdbeben. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind vor Ort und leisten psychosoziale Unterstützung für die traumatisierten Menschen. Da viele Menschen verwundet wurden, werden wir außerdem die Krankenhäuser mit Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial versorgen“, sagt Jelena Kaifenheim, Regionalleiterin Lateinamerika und Karibik bei Malteser International. Nach derzeitigen Angaben kamen zwei Menschen bei dem Beben am Montag ums Leben. Häuser wurden beschädigt und viele Menschen verletzt.
Politische Instabilität, Naturkatastrophen, Bandenkriminalität und die Auswirkungen der Coronapandemie haben immer mehr Menschen in den vergangenen Jahren in die Armut gedrängt. Jeder zweite Einwohner Haitis ist aufgrund der Ernährungskrise auf humanitäre Hilfe angewiesen. Seit dem Erdbeben im Jahr 2010 ist Malteser International in Haiti, mittlerweile hauptsächlich im Departement Nippes, tätig und führt dort auch parallel zur aktuellen Nothilfe, langfristig ausgerichtete Projekte zur Ernährungssicherung durch. Unterstützung erhalten die Malteser vom Auswärtigen Amt und Aktion Deutschland Hilft.