- Land gibt 42.000 Euro für Notunterkünfte für syrische Flüchtlingsfamilien
- Ministerpräsident Laschet: „Nicht die Augen vor elementaren Nöten verschließen“
- action medeor verstärkt Hilfen angesichts drohender Corona-Epidemie
Mit 42.000 Euro unterstützt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen das Medikamentenhilfswerk action medeor in der Flüchtlingshilfe für Syrien. Mit dem Geld sollen Notunterkünfte für Flüchtlingsfamilien rund um die Stadt Idlib im Nordwesten Syriens errichtet werden. In der kriegsgeschüttelten Region sind fast eine Million Menschen auf der Flucht, viele von Ihnen müssen unter freiem Himmel übernachten, weil keine Unterkünfte zur Verfügung stehen. Mit der Hilfe des Landes Nordrhein-Westfalen und unterstützt von lokalen Partnern vor Ort wird action medeor dringend benötigte Zelte für Familien mit Kindern beschaffen.
„Bei allen Herausforderungen, vor die uns die Corona-Pandemie derzeit in unserem Land stellt, dürfen und werden wir nicht die Augen verschließen vor den elementaren Nöten von Menschen in anderen Ländern“, sagt Ministerpräsident Armin Laschet. „Die Notlage in Idlib ist groß, viele Menschen dort haben kein Dach über dem Kopf und sind dringend auf unsere Solidarität und Unterstützung angewiesen. action medeor leistet vor Ort seit langem vorbildliche humanitäre Hilfe, die für die Menschen direkt spürbar ist. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen unterstützt action medeor daher gerne bei der Beschaffung von Zelten – wir hoffen, dass wir damit einen kleinen Beitrag zur Linderung der Notsituation der Familien in der Region Idlib leisten können“, so der Ministerpräsident.
Über die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen hat man sich bei action medeor sehr gefreut – auch, weil die Hilfe dringend benötigt wird. „Die Situation der Menschen im Nordwesten Syriens war nach neun Jahren Krieg schon prekär, hat sich durch die zunehmenden Kampfhandlungen seit Ende 2019 aber nochmal verschlechtert“, schildert action-medeor-Vorstand Christoph Bonsmann die Zustände rund um Idlib. „Die provisorischen Camps haben ihre Aufnahmekapazitäten längst ausgereizt, die vertriebenen Menschen versammeln sich auf freien Plätzen“, so Bonsmann, „und nun kommt noch die Gefahr durch das Corona-Virus hinzu, deren Folgen noch gar nicht abschätzbar sind.“
Als Bonsmann mit seiner Bitte um Unterstützung auf die nordrhein-westfälische Landesregierung zugegangen ist, hat diese nicht lang gezögert. Positive Erfahrungen hatte man zuvor bereits bei einem früheren Projekt miteinander sammeln können. Denn schon 2017 förderte die Landesregierung die Beschaffung eines MRT-Geräts für ein Krankenhaus in Idlib – seinerzeit ebenfalls initiiert durch action medeor.
Auch jetzt sollen die betroffenen Familien nicht nur mit Zelten versorgt, sondern auch medizinisch betreut werden – auch angesichts der aktuellen Bedrohung durch die Corona-Pandemie. In diesem Zusammenhang wertet man die Hilfszusage der Landesregierung bei action medeor als besonderes Zeichen. „In einer Zeit, in der wir uns Sorgen um das eigene Land machen müssen, kann dieses Unterstützungszeichen nicht hoch genug gewertet werden“, betont Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. „Die vielen Notlagen auf der Welt dürfen über das Corona-Virus, das für viele Menschen in den Projekten von action medeor eine besondere Bedrohung ist, nicht vergessen werden. Die Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen ist gerade jetzt ein wichtiger Ausdruck internationaler Solidarität und globaler Verantwortung.“
Hintergrund: Durch die Zunahme der Kampfhandlungen in Syrien sind seit Dezember 2019 mehr als 940.000 Menschen in die Region Idlib geflohen. 80 Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder, viele von Ihnen sind schon mehrfach wiederkehrend zur Flucht gezwungen worden. In den Flüchtlingscamps herrschen oftmals beengte Lebensbedingungen, unzureichende Versorgung und schlechte hygienische Bedingungen. Die einstmals funktionierende Gesundheitsversorgung in Syrien ist weitgehend zusammengebrochen, nur noch wenige Krankenhäuser sind in Betrieb. Durch die Bereitstellung von Notunterkünften soll den am meisten betroffenen Familien geholfen werden.
(Copyright Foto: Orient for Human Relief )