Die Marktauswirkungen der Coronapandemie und die Chancen durch digitale Produkte und Prozesse standen am 20. April für rund 300 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und diplomatischen Vertretungen im Mittelpunkt des Außenwirtschaftstages 2021.
Unter dem Motto „(Post-) Corona Weltspiegel: The new normal“ standen Zielländer wie Brasilien, China, Frankreich, Russland, USA sowie die Vereinigten Arabischen Emirate im Fokus verschiedener Diskussionsrunden.
China – Virtueller Weltspiegel der GHA-German Health Alliance
Innovationstätigkeit, Wachstum des chinesischen Gesundheitssektors und Chinas Autarkie-Bestrebungen bieten Chancen und Herausforderungen
Der virtuelle Weltspiegel ‚China‘, der von der GHA mit ausgewiesenen China-Experten ausgerichtet wurde, stieß mit über 80 Teilnehmern auf sehr großes Interesse. Er zeigte auf, welche scheinbar auch unkonventionellen Netzwerke für Unternehmen Türen im Ausland öffnen können.
Live aus Peking erhielten die Teilnehmer einen hautnahen Einblick in die derzeitige Situation in China. China konnte die Coronapandemie relativ schnell eindämmen und 2020 als eines der wenigen Länder ein positives Wachstum von 2,3% erreichen. 77% der über 5.000 deutschen Unternehmen in China sehen die Entwicklung in 2021 positiv und 72% wollen weiter investieren. In einem politisch nicht einfachen Umfeld wurden Chancen und Verbesserungen im Gesundheitsbereich durch das schnelle Wachstum des Gesundheitssektors und das – ausverhandelte, aber noch nicht ratifizierte – Invesitionsabkommen der EU mit China und der damit verbundenen Abschaffung des Joint Venture-Zwangs gesehen. Risiken könnten im Ziel Chinas, den Marktanteil chinesischer Anbieter im Hochtechnologiebereich der Medizintechnik auf 60% zu steigern, stecken.
Direkt aus Nanjing erfuhren die Teilnehmer von den Unterstützungsmöglichkeiten durch Baden-Württemberg International. Das BW_i-Büro Nanjing unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen mit Know-how, interkultureller Kompetenz und langjähriger Erfahrung beim kontrollierten und effizienten Aufbau ihres Geschäfts in China.
Innovation, Schnelligkeit, Präsenz und Marktkenntnis wurden als die wichtigsten Kriterien für Unternehmen, die auf dem chinesischen Markt unterwegs sind, gesehen. Das Bestreben Chinas, eigene Fertigungstechnologien in der Medizintechnik aufzubauen ist derzeit sehr groß und bietet für deutsche Unternehmen Chancen.
Vertreter zweier GHA-Mitglieder, die beide seit vielen Jahren erfolgreich auf dem chinesischen Markt unterwegs sind, berichteten aus der Praxis für die Praxis. Unternehmen müssten sich in China u. a. auf wachsende Konkurrenz und ein deutlich innovativeres Umfeld in China einstellen.
Die positive Umfrageresonanz der Teilnehmer rundete den spannenden Außenwirtschaftstag ab. U. a. wurde das ‚echte weltweite Experten-Netzwerk‘ genannt und festgestellt, dass ‚offenbar jeder startklar und motiviert ist, um wieder richtig Gas zu geben, wenn die Restriktionen fallen‘.
Der Außenwirtschaftstag 2021 war eine gemeinschaftliche Veranstaltung von GHA – German Health Alliance, SPECTARIS – Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik, ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V., BAH – Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V. sowie vfa – Verband der forschenden Pharma-Unternehmen und fand unter Beteiligung der GTAI – Germany Trade and Invest sowie der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft statt.