Köln/Kampala. In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Coronainfektionen in Uganda um rund 370 Prozent. Nach offiziellen Angaben wurden bisher rund 55.000 Menschen in Uganda mit COVID-19 infiziert, doch derzeit kommen täglich mehr als 600 neue Infektionen hinzu. Die Dunkelziffer könnte deutlich höher sein. Fast jeder fünfte Test fällt in dem ostafrikanischen Land seit einigen Tagen positiv aus.
„Unsere Partner in Kampala berichten uns von erschreckenden Szenen aus ihrem Krankenhaus. Der Sauerstoff für die Patientinnen und Patienten geht aus. Die Intensivbetten sind alle belegt. Gleichzeitig gibt es zu wenig Impfdosen. Der Impfstoff reicht zurzeit noch nicht einmal für ein Prozent der Bevölkerung. Wir müssen nun die schützen, die besonders gefährdet sind, wie das medizinische Personal in den Krankenhäusern. Dort ist die Infektionsrate besonders hoch“, sagt Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International.
„Bislang blieben viele afrikanische Staaten noch von einem größeren Ausbruch verschont, aber es sieht so aus, als sei diese Welle, wie wir sie jetzt in Uganda erleben, größer als alle bisherigen. Es ist gut möglich, dass sich die Pandemie erst jetzt in Afrika richtig ausbreitet“, sagt Hansen.
Malteser International wird ein Partnerkrankenhaus in der Hauptstadt Kampala und eine Berufsschule für Pflegepersonal in Mbale mit zusätzlichen Schutzausrüstungen für das Personal ausstatten. An die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal in den Siedlungen für Geflüchtete im Norden Ugandas werden Seifen und Masken ausgeteilt. Sie werden zudem über die Ansteckungswege des Coronavirus informiert. Unterstützt wird die Nothilfe vom Auswärtigen Amt.
Malteser International ist bereits seit 1996 in Uganda aktiv und unterstützt dort das Gesundheitssystem, die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und die Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygiene-Maßnahmen (WASH).