Köln/Ariwara. Flüchtlinge gehören weltweit in die Gruppe derjenigen, die vordringlich geimpft werden sollten. Das fordern die Malteser mit Blick auf den Weltflüchtlingstag, der dieses Jahr unter dem Motto „Gemeinsam heilen“ steht. „Flüchtlingen und Vertriebenen fehlt es meist an Masken und Seife, um sich vor einer Ansteckung zu schützen oder auch an Platz, um Abstand zu halten. Darum ist es wichtig, dass auch sie von den Impfstoffen profitieren, und das in kürzester Zeit“, sagt Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International. Angesichts der rasant steigenden Ausbreitung des Corona-Virus unterstützt Malteser International ab sofort in zwei Provinzen der DR Kongo die Impfung von 10.000 Geflüchteten und der aufnehmenden Bevölkerung.

In 15 Gesundheitszonen der Provinzen Ituri und Haut-Ulélé werden die Malteser bis Mitte Juli die Gesundheitseinrichtungen dabei unterstützen, 10.000 Impfdosen an besonders gefährdete Menschen wie Geflüchtete zu verabreichen. Die Malteser werden die Kühlung bei den Transporten sicherstellen, das Gesundheitspersonal schulen und die Bevölkerung über den Impfstoff aufklären.

„Die Skepsis der Menschen in der DR Kongo gegen Impfungen ist sehr groß. Das liegt vor allem daran, dass es in der kolonialen Vergangenheit des Landes immer wieder dazu kam, dass die Menschen Medikamente verabreicht bekamen, die auf dem europäischen Markt nicht zugelassen waren. Das Vertrauen nun wieder herzustellen, wird eine besondere Herausforderung werden“, sagt Hansen. Rund 36.000 Menschen sind bislang in der DR Kongo erkrankt.

„Es wird in der DR Kongo kaum auf COVID-19 getestet, deshalb dürfte die Dunkelziffer deutlich höher sein. Im Nachbarland Uganda erleben wir gerade einen extremen Anstieg der Coronafälle und ich fürchte, dass die Pandemie nun in einigen afrikanischen Ländern so um sich greifen wird, wie wir es bisher nur in asiatischen und südamerikanischen Ländern erlebt haben. Umso wichtiger ist es, dass dort nun schnell geimpft wird und die westlichen Staaten ihr Versprechen halten und 2,3 Milliarden Impfdosen an ärmere Länder spenden“, sagt Hansen.

Die Impfaktion wird von der EU unterstützt und findet im Rahmen der COVAX-Initiative statt.